Die Geschichte des Sodom-Mytho
Lieber Bruder im Islam und liebe Schwester im Islam,
السلام عليكم و رحمة الله و بركاته
Im Jahr 1959 trat ich im Alter von 17 Jahren zum Islam über, nachdem ich auf Literatur über den Islam gestoßen war.
Für mich bedeutet religiöser Glaube keinen Widerspruch zu Wissenschaft oder Naturgesetzen, weil alles Existierende auf eine Quelle, auf den Einen Gott, auf Allah zurückgeht. Das bestimmte auch mein Verständnis vom Islam.
Als ich Jahre später erkannte, dass ich homosexuell war, bedeutete das für mich keinen „Weltuntergang“. Allah hatte mich in Seiner Barmherzigkeit auf diese Weise erschaffen, so wie Er auch viele Menschen in der Vergangenheit so erschuf und weiter erschafft. D.h. Er hat mich so gewollt.
Als Problem stellte sich für mich sehr schnell heraus, dass die Mehrheit der Muslime das ganz anders sahen, mit vielen für mich sehr schmerzhaften, enttäuschenden Reaktionen. Unterstützung von anderen Muslimen gab es daher kaum. Einige betrachteten Homosexuelle als Nicht-Muslime. Von ihnen gab es bisweilen Drohungen, Ablehnungen, jedoch keine Aussagen, an welcher Stelle der Qur'ân Homosexualität tatsächlich verurteilt oder verbietet, es sei denn, sie verwiesen auf die Textstellen von Lot und seinem Volk, die sie in allen solchen Fällen im Sinne des Sodom-Mythos verstanden und dessen historische Gültigkeit für sie feststand.
So begann ich bald, mich mit den Quellen des Islams, dem Qur'ân sowie den Hadîthen zu befassen, um herauszufinden, was der Islam, d.h. Allah und der Prophet (S) zu dieser Frage sagen. Im Qur'ân waren es die Aussagen über Lot und sein Volk und die in den relevanten Versen verwendeten Worte, und im Hinblick auf Hadîthe bedeutete es, herauszufinden, welche von ihnen wirklich Aussagen des Propheten (S) sein konnten.
Diese Arbeit an meinen Untersuchungen zog sich über viele Jahre hin, unterbrochen von Zweifeln an den Ergebnissen, die ja der allgemeinen Auffassung anderer Muslime widersprachen, aber dennoch immer im Vertrauen auf Allah und Seine Schöpfungsweise. Denn Er erschuf und erschafft nicht nur homosexuelle Menschen, sondern ebensolche andere Lebewesen. Und solange diese niemandem schaden mit ihrer auf das eigene Geschlecht gerichteten Sexualität, liegt auch kein Grund vor, sie zu verurteilen oder ihre Lebensweise zu verbieten.
Vor der ersten Veröffentlichung bat ich einen Muslim, der meiner Auffassung über Homosexualität widersprach, meine bis dahin bestehenden Texte zu prüfen, um so meine Argumente zu checken. Aber er war nicht bereit dazu, auch nicht nach einem Vergütungsangebot.
Bei der Erstellung von Teil 5 über die Geschichte des Sodom-Mythos entstand die Idee, künstliche Intelligenz einzubeziehen, um meinen Ansatz einer weiteren Untersuchung zu unterziehen. Die Verwendung von ChatGPT hätte zu einer kritischeren Sicht auf die Fragen führen können und meiner Beweisführung den Boden entziehen können.. Doch überraschenderweise gab es eine deutliche Bestätigung.
Das Resultat meiner Untersuchungen war:
Es gibt keinen Vers im Qur'ân, der Homosexualität oder homosexuelles Verhalten untersagt oder verurteilt, es gibt auch keinen authentischen Hadith mit einer solchen Aussage. Im Gegenteil: Der Vers (30:21) im Qur'ân - im Kopf dieser Seite, links neben as-salâmu 'alay-kum - stellt alle zwischenmenschlichen sexuellen Beziehungen/Partnerschaften unübersehbar auf eine Stufe, und dies bedeutet Vermeidung von Selbstmorden von Betroffenen und Vermeidung des Unglücks von Zwangsverheirateten.
Im Laufe der Jahre entstanden folgende Bücher über dieses Thema:
Eine Buchreihe bzw. Publikationsreihe unter der Überschrift
"Islam und Homosexualität im Qur’ân und der Hadîth-Literatur"
Autor: Amin K. Waltter
Sie besteht aus 5 Teilen:
Teil 1 mit dem Untertitel:
Der Qur'ân
238 Seiten, ISBN: 978-3-7323-0986-3
Teil 2 mit dem Untertitel:
Hadîth-Literatur, Die Überlieferungen
344 Seiten, ISBN: 978-3-7323-0987-0
Teil 3 mit dem Untertitel:
Hadîth-Literatur, Hadîth-Wissenschaft, Überlieferer und Sammlungen
284 Seiten ISBN: 978-3-7323-1051-7
Teil 4 mit dem Untertitel:
tafsîr-Geschichte, der Einfluss der mawâlî auf das Denken der Muslime, wie er sich in alten Kommentaren widerspiegelt
230 Seiten, ISBN: 978-3-3841-6759-0
Teil 5 mit dem Untertitel:
Die Geschichte des Sodom-Mythos, die Entstehung und die Verbreitung unter den Muslimen
127 Seiten ISBN: 978-3-3846-3894-6
Ein eher kleines Buch:
"'Ehe für alle' im Islam?"
82 Seiten, ISBN: 978-3-347-67525-4.
Eine englischsprachige Bearbeitung:
"Lot and his people in the Qur'ân: Its significance for Muslims and for Islam"
83 Seiten, ISBN: 978-3-347-93798-7
Ein weiteres Buch:
Islam ist mehr als die Summe aller Muslimtümer
Ansichten eines Muslims
in: www.islam-konkret.de und www.islam-und-homosexualitaet.de
und über:
Gebets- und Fastenzeiten in polnahen Gebieten
175 Seiten, ISBN: 978-3-384-26969-0 (Paperback)
Diese Veröffentlichung behandelt u.a. folgende Fragen:
- Alles über Islam: Was ist Islam?
- Islam und Muslimtum
- Islam und der Glaube an Wunder
- Bedeutet Islam, an Wunder zu glauben?
- âya = „Wunder“ im Qur'ân?
- Kennt der Qur’ân „Ungläubige“?
- Kennt der Islam "Gottesstaat", "Heiliger Krieg", "Islamismus" usw.?
- Ist der Islam und damit der Qur'ân frauenfeindlich?
- Entstehung des Lebens: Kreationismus oder Evolution?
- mi'râj - „Himmelsreise“
- ijmâ' - (Konsensus, Übereinstimmung) - Herkunft, Entstehung und Geschichte des Begriffs
- Hatte Jesus einen Vater? Das Neue Testament. Der Qur'ân, muslimische Überlieferungen
- Fragen zur Religionswerdung des Christentums
- Verbietet Gott Homosexualität? . Die Sicht der Bibel . Die Sicht des Qur'ân und von Hadîthen
- Al-Azhar und Homosexualität (und Entgegnung)
- Sodom-Mythos in der Qur'ân-Interpretation
- Welche historisch zuverlässigen Quellen gibt es über Lot und sein Volk?
- Was lehren uns die Verse des Korans?
- Was sagen sie über das Fehlverhalten von Lots Volk aus?
- Was ist der Ursprung des sogenannten Sodom-Mythos?
Muslime kennen dieses Thema meist als Ergebnis von Fehlinterpretationen über Lot und sein Volk, und der eigentliche Wortlaut des Korans tritt in den Hintergrund.
Ebenso ist es z.B. eine Tatsache, dass es im Koran kein Wort, keinen Ausdruck gibt, der die Bedeutung dessen hat, was man heute Homosexualität nennt. Damit soll deutlich gemacht werden, dass der Islam und der Koran eine viel allgemeinere und umfassendere Auffassung von der menschlichen Sexualität und der sexuellen Partnerschaft haben als die Mehrheit der Muslime heute.
- Gebets- und Fastenzeiten in polnahen Gebieten:
Umfangreiche Materialsammlung auf Arabisch, Deutsch und Englisch und vieles mehr.
Alle diese Bücher sind im Buchhandel erhältlich, und Sie können in sie hineinsehen, sie herunterladen usw. unter:
Weitere Internet-Adresse:
Es gibt eine Buchbesprechung zu "Islam und Homosexualität“ im Internet unter:
https://www.academia.edu/26088343/Besprechung_Waltter_Amin_K_Islam_und_Homosexualit%C3%A4t_im_Qur%CA%BE%C4%81n_und_der_Had%C4%AB%E1%B9%AF_Literatur_Tredition_Hamburg_2014_3_Bde
Weitere sehr wichtige Internet-Adressen:
Other very important Internet addresses:
Artikel und Beiträge auf Englisch und Arabisch:
https://sites.google.com/view/meemmuslim-en?
Islam konkret – Startseite
(nur auf Deutsch, etwa 20 verschiedene kleine Artikel)
www.islam-konkret.de
http://ismailmohr.de/
http://ismailmohr.de/islam_und_homosexualitaet_2019.pdf
http://www.ismailmohr.de/eine_frau_als_vorbeterin_imam_abu_thaur_und_at_tabari.pdf
https://www.alrahman.de/
https://www.alrahman.de/islam-und-homosexualitaet/
The introductory text in English:
Dear brother in Islam and dear sister in Islam,
السلام عليكم و رحمة الله و بركاته
In 1959, at the age of 17, I converted to Islam, after I came across literature about Islam.
For me, religious belief does not contradict science or natural law, because everything that exists originates from one source, from the One God, from Allah. This also determined my understanding of Islam.
When I realized years later that I was homosexual, it didn't mean the "end of the world" for me. Allah, in His mercy, had created me this way, just as He had created and continues to create many people in the past. In other words, He wanted me this way.
The problem I quickly discovered was that the majority of Muslims saw things very differently, with many very painful and disappointing reactions for me. Therefore, there was hardly any support from other Muslims. Some considered homosexuals to be non-Muslims. They occasionally issued threats and rejections, but never stated where the Qur'an really condemned or forbade homosexuality, unless they referred to the passages about Lot and his people, which they understood in all such cases in the context of the Sodom myth, and whose historical validity they established.
So I soon began to study the sources of Islam, the Qur'an, as well as the hadiths, to find out what Islam, i.e., Allah and the Prophet (s), had to say about this issue. In the Qur'an, these were the statements about Lot and his people and the words used in the relevant verses. With regard to hadiths, this meant determining which of them could truly be statements by the Prophet (s).
This work on my research dragged on for many years, interrupted by doubts about the results, which contradicted the general understanding of other Muslims, but nevertheless always with trust in Allah and His way of creation. For He created and continues to create not only homosexual human beings, but also other living beings of the same sex. And as long as they do not harm anyone with their sexuality directed toward their own sex, there is no reason to condemn them or prohibit their way of life.
Before the first publication, I asked a Muslim who disagreed with my views on homosexuality to review my existing texts. But he was unwilling to do so, even after offering compensation.
While preparing Part 5 on the history of the Sodom myth, the idea arose to incorporate artificial intelligence to further examine my approach. Using ChatGPT could have led to a more critical perspective on the issues and undermined my arguments. But surprisingly, there was clear confirmation.
The result of the research was:
There is no verse in the Qur'ân that prohibits or condemns homosexuality or homosexual behaviour, there is also no authentic Hadîth with such a statement. On the contrary: The verse (30:21) in the Qur'an - at the top of this page to the left of "as-salâmu 'alay-kum" - clearly puts all interpersonal sexual relationships/partner-ships on the same level, and this means avoiding suicides of those affected and avoiding the misfortune of forced marriages.
If you would like to familiarise yourself with the arguments put forward in these books, you can buy them in bookshops. They may help to correct old misunderstandings.